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Sonia aus Frankreich zu Gast in der 10d

Eintrag vom 28. Mai 2015

Seit mittlerweile fast drei Wochen ist eine Austauschschülerin aus Frankreich an unserer Schule zu Besuch.

Wir, zwei Redakteurinnen der Schülerzeitung, haben sie interviewt. Sonia ist 15 Jahre alt und kommt aus dem Norden Frankreichs, 70km entfernt von Paris. Momentan wohnt sie in Espelkamp bei ihrer Gastfamilie und bleibt noch weitere sechs Wochen bei uns. Sonia hat sich entschieden, an dem Austausch nach Deutschland teilzunehmen, weil sie sich bei ihrem ersten Besuch in Baden-Württemberg vor drei Jahren in Deutschland verliebt hat.

sonia-kIm Gegensatz zu unserer Schule fängt bei ihr der Unterricht um 08:30 Uhr an und endet um 17:30. Jedoch haben sie zweimal in der Woche nur bis 16:30 Schule. Ist ein Lehrer krank, fällt die Stunde aus und die Schüler haben Freizeit. Da hier die Schule früher beginnt, hat sie morgens noch keinen Hunger und frühstückt erst in der Schule. Das deutsche Essen schmeckt ihr sehr gut, auch wenn es zum französischen Essen keinen großen Unterschied gibt. Sie hat uns erzählt, dass die Menschen in Frankreich sehr ungesund essen. Morgens, mittags und abends gibt es warme, deftige Mahlzeiten.

An Sonias Lycée ( hier: Gymnasium ) gelten sehr strenge Regeln. In der internationalen Schule darf man bspw. während der Unterrrichtsstunde nicht miteinander reden oder aufstehen, aber in den Pausen darf jeder sein Handy benutzen. Auch kennen die Schüler keinen Trainingsraum Bei ihnen gibt es für jeden ein Buch, in das der Lehrer reinschreibt, wenn der Schüler unangenehm aufgefallen ist.

Sonia nimmt an einem Programm teil, in dem sie in der Woche neun Stunden Deutschunterrricht hat. Ihre Geschichtsfächer finden auch auf Deutsch statt. Sie ist eine von wenigen Franzosen, die Deutsch statt Spanisch als Fremdsprache lernt. Zuerst wollte Sonia auch Spanisch wählen, doch durch den Besuch einer Deutschlehrerin hat sie die Liebe zur deutschen Sprache entdeckt. Hier auf unserer Schule sind ihre Lieblingsfächer, wie man vielleicht schon erwartet hat, Deutsch und Biologie. Mittlerweile spricht Sonia schon drei Jahre Deutsch.

In Frankreich haben die Schüler alle sieben Wochen für jeweils zwei Wochen Ferien. Von Juli/August bis zum 1.September haben sie ebenfalls noch einmal Ferien. Ihre Zeugnisse bekommen sie dreimal pro Jahr. Das Zeugnis ist in Form von Punkten von 0-20 aufgebaut.0 ist sehr schlecht und 20 ist sehr gut.

Sonia geht in Frankreich auf Grund der strengen Regeln und langen Unterrichtszeiten nicht gerne zur Schule. Dagegen geht sie hier in Deutschland viel lieber zur Schule, da es ihr hier Spaß macht, sie ihre Deutschkenntnisse verbessern kann und sie nach dem Unterricht viel mehr Freizeit hat, um sich mit Freunden zu treffen oder unsere Region zu erkunden. Wenn sie die Wahl hätte, würde sie ganz klar hier bleiben, weil sie der Meinung ist, dass die Menschen in Frankreich viel unfreundlicher sind, als in Deutschland. Zudem erzählte sie uns, dass es im Süden Frankreichs viel schöner sei, als im Norden. Später möchte sie auf jeden Fall nach Deutschland ziehen und sich um einen Arbeitsplatz bemühen, da es in Frankreich eine hohe Arbeitslosenquote gibt und es sehr schwer ist, sogar mit einem sehr guten Schulabschluss Arbeit zu finden.

Wir freuen uns, dass Sonia uns bei der Schülerzeitung besucht hat und uns etwas über sich erzählt hat. Wir wünschen ihr noch viel Freude in Deutschland!

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