PRESSE: Hiller Verbundschüler bauen Rennwagen aus Bobby Car

Eintrag vom 28. April 2017

Hille-Nordhemmern (mt). Am Ende werden vermutlich nur noch das Lenkrad mit der markanten roten Hupe und der Fahrzeugrahmen an das ursprüngliche Bobby Car erinnern. Ansonsten wird sich das Rutschauto in eine Rennmaschinen verwandeln und bei einem Wettbewerb an den Start gehen.

Ein Team der Verbundschule Hille erhielt am Montag bei der Firma Rüter Maschinenbau in Nordhemmern seinen Bausatz für den „Bobby Car Solar Cup 2017“. Mitarbeiter des Unternehmens unterstützen die Schüler bei dem Wettbewerb mit ihrem technischen Wissen, um aus dem Bobby Car einen Solar-Flitzer zu machen. Wer das schnellste Fahrzeug gebaut hat, entscheidet sich am 17. September, wenn 22 Teams aus ganz Ostwestfalen-Lippe bei einem Rennen in Bielefeld gegeneinander antreten.

Veranstalter des Wettbewerbs ist die Energie Impuls OWL zusammen mit dem VDI OWL (Verein Deutscher Ingenieure). Zudem ist die Agentur für Arbeit im Zuge der Berufsorientierung ein weiterer Förderer des Projektes.

Bis zum großen Rennen im September wartet noch viel Arbeit auf die Schüler des Physik-Leistungskurses, die am Montag zusammen mit ihrem Lehrer Volker Leue den Bausatz entgegennahmen. „Nein, die Schüler bekommen für das Projekt kein schulfrei. An dem Bobby Car arbeiten sie in ihrer Freizeit“, sagte Leue. Trotzdem hätte sich sofort ein Team gefunden, dass teilnehmen wollte. Die Hiller Verbundschule nimmt übrigens zum ersten Mal an dem Projekt teil, das in diesem Jahr Zehnjähriges feiert. Insgesamt gehen acht Teams aus dem Kreis Minden-Lübbecke an den Start.

Die Aufgabe der achtköpfigen Gruppe ist es, das Bobby Car, zwei Solarmodeule, den Motor, Akkus und einen elektronischen Regler zu einem renntauglichen Gespann zusammenzubauen. Ein umfangreiches „Tuning-Handbuch“ gibt vor, was erlaubt ist, und was nicht. So darf zum Beispiel kein zusätzlicher Motor installiert werden und auch Zusatz-Akkus sind verboten.

Entwickeln müssen die Schüler ein mit Sonnenkraft angetriebenes Bobby Car, das eigenständig und bemannt fährt. Der Pilot darf maximal neun Jahre alt sein und muss mindestens 20 Kilogramm auf die Waage bringen. „In den vergangenen Jahren haben sich meist Geschwisterkinder bewährt“, erklärte Monika Pieper, Projektleiterin bei Energie Impuls OWL beim Termin in Nordhemmern. Die Solarmodule müssen demnach auf einem Anhänger mitgeführt werden, der ebenfalls gebaut werden muss. Laut Pieper hätte es in den vergangenen Jahren schon viele kreative Gespanne gegeben – beispielsweise in Form eines Minions, eines Krokodils oder eines Einhorns.

Einen Tag vor dem großen Rennen beurteilt eine Jury die Bobby Cars im Hinblick auf technische Kreativität, handwerkliche Ausführung, optisches Design und die Kooperation mit dem Unternehmen. Außerdem sollen die Schüler den Entstehungsprozess dokumentieren – auch diese Arbeit wird von der Jury bewertet.

Am 15. September gehen die Teams dann in zwei Disziplinen an den Start. Für die erste Prüfung muss das Renngespann wendig sein, denn es muss zunächst ein Geschicklichkeitsparcours absolviert werden. Im Kopf-an-Kopf-Rennen treten die Teams dann im Vergleich gegen die anderen Mannschaften an und zeigen, wie schnell ihre Solarflitzer sind.

Über das Design haben sich die Schüler laut eigener Aussage noch keine Gedanken gemacht. Zwar gibt es schon einige Ideen, wie das Bobby Car flott gemacht werden soll, zuviel wollen die Tüftler aber noch nicht verraten. „Wir bauen das Gefährt einfach so breit, dass uns niemand überholen kann“, sagt Volker Leue und lacht. Und für die Schüler steht sowieso der Spaß im Vordergrund: „Es ist toll, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen – auch wenn wir am Ende nicht gewinnen sollten“, sagt Lena Priehs.

Stefanie Dullweber am 26.04.2017

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