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Pumpen, Eiweiß-Shakes und Sixpack!? Was Fitness wirklich ist!

Eintrag vom 27. Februar 2019

Wir waren für euch unterwegs und haben uns ein wenig im Fitnessstudio umgeschaut, Lehrer befragt und uns Gedanken zum Thema Fitness allgemein gemacht! Hier geht es zu unserer Reportage…

Genau dies ist es doch, aufgepumpte, braungebrannte, 2,10 Meter große Männer, welche sich tagtäglich in den Studios des Landes quälen, optimieren, stählen. Aber ist dieses Extrem wirklich das, was Fitness ausmacht? Wir haben den Fitnesstrend genauer unter die Lupe genommen.

Fitness und Lifestyle sind in aller Munde, es handelt sich um ein regelrechtes Trendthema. Egal, ob Jugendlicher oder Rentner, man bemerkt bei vielen Menschen seit Jahren die Tendenz, dass sie versuchen, immer gesünder, länger und glücklicher zu leben. Fitness ist somit zu einem wichtigen Baustein in der gesunden Lebensführung geworden. Neben HIT (High Intensity Interval Training) oder dem einfachen Dauerlauf durch den Wald gibt es unzählige weitere Methoden, sich fit zu halten. Es wird immer mehr zum Trend, Sport zu treiben – wenn Geld oder Zeit nicht für den Besuch eines Fitnessstudios reichen, dann sportelt man eben zuhause mit diversen Apps, Videos und Fitnesstrackern. Die Beweggründe hierzu liegen auf der Hand. Der eine möchte seinem Körper etwas Gutes tun und sich einfach fit halten, der andere möchte vielleicht abnehmen oder einen besseren Muskelaufbau erzielen. „Wenn man jedoch nicht gerade einen Gleichgesinnten hat, der einen motiviert und zum Sport antreibt, ist es manchmal gar nicht so einfach, sich aufzuraffen und man lässt seine Vorhaben wieder schleifen“, bemerkt Nico von der Schülerzeitung.

Wie aber kann man das ändern? Wie halten sich die Deutschen fit?

Geräte oder Kurse – oder beides? Das Fitnessstudio

Um einen Einblick in ein Fitnessstudio zu bekommen, haben wir mit unserem WP-Kurs das Studio „Lifestyle“ in Hille besucht. Helle, modern gestaltete Räumlichkeiten direkt im Dorfzentrum. Schon beim Betreten haben wir das Gefühl, gleich wird es anstrengend. Filialleiterin und Trainerin Karin K. begrüßt uns freudestrahlend, ihr sieht man gleich an, dass Fitness sich auch positiv auf die Grundeinstellung auswirkt. Oberste Grundregel: Sport und Fitness müssen Spaß machen, sonst bleibt man nicht lange genug dran.

Das Lifestyle-Studio gibt es im Kreis Minden-Lübbecke drei Mal, die Hauptfiliale steht in Lübbecke und besteht schon seit 30 Jahren. In Espelkamp steht das „Lifestyle for Ladies“. Das letzte Studio eröffnete in Hille. Von Lübbecke aus wird alles koordiniert.

Die Atmosphäre im Studio ist angenehm, alle Trainerinnen sind sehr freundlich. Von „pumpenden braungebrannten Muskelmännern“ ist hier weit und breit nichts zu sehen – hier trainieren alle möglichen Menschen, alle Altersgruppen, mit verschiedensten Zielen. Wir können es kaum erwarten, die Geräte und auch Übungen im Kursraum gleich einmal auszuprobieren. Trainerin Karin beantwortet zunächst geduldig unsere Fragen.

Wir haben einmal nachgehakt, was eigentlich die Vorteile eines Studiobesuchs gegenüber anderen Alternativen wie etwas angesagten Fitness-Apps sind. Die Vorteile eines Studios lägen darin, dass man einen Trainer an seiner Seite habe, der immer auf die richtige Ausführung der Übungen achtet. Man habe mehr Spaß, da man im Studio auch zusammen trainiere. Das Studio diene somit auch als sozialer Treffpunkt, erklärt die Trainerin und lächelt. Motivation von Gleichgesinnten ist scheinbar ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn man sich dem Thema Fitness und Durchhaltevermögen widmet. Eine andere Frage, die uns sehr interessiert, ist, ob vermehrt Menschen zu Anfang des Jahres ein Studio aufsuchen, um einen der beliebtesten Neujahrvorsätze (mehr Sport, abnehmen) in die Tat umzusetzen. Richtig gelegen! In der Tat kämen gerade im Januar, Februar und März tendenziell mehr neue Kunden. Zu den Osterferien werde es wieder weniger und wenn es dann auf die Sommerferien zugeht, würden es wieder mehr Personen. Gegen Ende der Sommerferien nehme dieser Zuwachs wieder ab, so Karin K. Hierin zeigt sich wohl ein typisches menschliches Verhalten: Wenn die Motivation am größten ist, nimmt man neue Projekte erstmal in Angriff, den langersehnten „Beachbody“ antrainieren oder den „Winterspeck“ loswerden.

 

 

 

 

 

 

 

Wir fragen auch nach, ob es im Hiller Fitnessstudio spezielle Kurse für Jugendliche gibt. In Hille gibt es keine speziellen Angebote für diese Altersgruppe, es gibt allerdings Tanzkurse für Kinder, z.B. Hip Hop. Jeder, der in einem Studio trainieren möchte, wird zunächst in die Geräte eingewiesen. Im Lifestyle wird alles, was man an den Geräten macht, auf einer Chipkarte gespeichert. Die anwesenden Sportler stehen uns Rede und Antwort, als wir fragen, was eigentlich die Ziele ihres Studiobesuchs sind: Adelbert aus Leteln berichtet, ohne dabei das Laufband zu verlassen, davon, dass er sich das Sprunggelenk gebrochen und dadurch 30 Kilo zugenommen hat. Nachdem er beschlossen hatte, dass es so nicht weitergehen könne, meldete er sich im Studio in Hille an und machte zusätzlich zu seinem Sportprogramm hier eine Ernährungsberatung. Er nahm bis jetzt 17 Kilo ab und ist sehr zufrieden. So lange es geht, möchte er den weiten Weg aus Leteln auf sich nehmen und weiter Sport in Hille machen. Eine weitere Grunderkenntnis ist also, dass Fitness letztlich auch mit der richtigen Ernährung und Lebensweise zu tun hat. Studien zeigen, dass man eine gute Figur zu 70 % durch eine richtige Ernährung und 30% Sport erreichen kann.

Im Anschluss an unser Gespräch testen einige Schüler die Geräte im Hauptraum: Dazu zählen beispielsweise Hantelbank, Laufband, Ellipsentrainer und Fahrrad. Eine weitere Gruppe von motivierten Schülerinnen versucht sich an einem der beliebtesten Kurse, nämlich Zumba, ein Kurs, der brasilianische Tanzelemente mit Fitnessmoves kombiniert. Besonders im Kurs fällt auf, dass es Spaß macht, in einer Gruppe Sport zu machen. Obwohl wir niemanden der anderen Kursmitglieder kennen, schafft es die Trainerin schnell, eine vertraute Atmosphäre zu schaffen, da tut die Gute-Laune-Musik mit 120 BPM ihr Übriges. „Man kommt doch erstaunlich schnell rein“, bemerkt Rebecca von der Schülerzeitung, die diesen Kurs zum ersten Mal ausprobiert. Letztlich ist unser Fazit: Wer den (Schul-)Tag mit einer Stunde Sport beginnt, hat sich körperlich in Schwung gebracht, es hebt die Laune und über einen längeren Zeitraum auch die Grundfitness. Außerdem ist man jetzt erstmal richtig wach!

 

„Sie haben heute schon 5000 Kalorien zu sich genommen und sind noch keinen Meter gejoggt, Sie Faulpelz!“ – Fitness-Apps und Tracking-Programme

Einige Menschen können es sich finanziell oder zeitlich nicht leisten, in ein Fitnessstudio zu gehen, daher laden sie sich Apps herunter oder schauen sich online Videos von z.B Fitnessbloggern und Influencern an. Häufig sind diese sogar kostenlos. Es gibt viele Apps für verschiedene Fitnessmethoden, wie zum Beispiel Bauch, Beine, Po. Auf YouTube zeigen verschiedene Influencer und Fitnessstars, wie zum Beispiel Sophia Thiel, verschiedene Übungen für die einzelnen Muskelgruppen. Diese Übungen kann jeder zuhause, am Strand und anderen Orten nachmachen. Alle Fitnessblogger erklären die Übungen so, dass man sie problemlos nachmachen kann, allerdings hat man niemanden, der Haltung und Ähnliches korrigiert. Besonders auch für Jogging, Radfahren und Ähnliches sind Fitness-Tracking-Apps beliebt, denn man kann Tages-, Wochen- und Jahresziele eingeben und wird – meistens freundlich – auf noch nicht erreichte Ziele hingewiesen oder bei erreichten Zielen gratuliert die App und fordert gleich dazu auf, die Erfolge in den sozialen Medien zu posten.

Wer keine Lust oder Zeit hat, sich sportlich zu betätigen, kann sich mit Hilfe einer App gesünder ernähren. Auf dem Markt finden sich viele Möglichkeiten an Apps, mit denen man sein Kauf- und Essverhalten „tracken“ und auswerten kann. Dies ist auch heutzutage nicht mehr so aufwendig, z.B. arbeiten viele Programme bereits mit dem Einscannen von Barcodes auf Produktverpackungen, somit hat man immer am Ende des Tages oder einer Woche einen Überblick, was man konsumiert hat. Eines unserer WP Kursmitglieder hat über den Zeitraum von ein paar Wochen ein paar dieser Apps für Fitness und Ernährung getestet. Ihr Fazit lautet: „Wenn man genug Selbstdisziplin hat, ist es eine großartige Hilfe und Motivation. Außerdem spart man gerade beim Ausüben von Fitnessübungen viel Zeit, man hat keine Anfahrt zu einem Studio oder Sportverein. Allerdings macht man dann meistens die Übungen alleine, was definitiv langweiliger ist als mit Freunden.“ Gerade wenn man als junger Mensch zu viele Fitness- und Lifestyle-Blogs anschaut, muss man aufpassen, dass man nicht falschen Idealen hinterher eifert. Instagram-Fotos sind oft ein wenig retuschiert oder man positioniert sich eben geschickt für das Bild, jeder hat seine Schokoladenseite. Man sollte es weder mit dem Sport, noch der übertrieben gesunden Ernährung übertreiben. Alles bitte mit Augenmaß!

Weitere Erkenntnis: Tracking und Apps helfen beim Behalten des Überblicks, man kann sich nicht so schnell selbst betrügen. Allerdings muss man auch erstmal dranbleiben…!

 

„Sport ist Mord?“ – Schulsport und „sportliche“ AGs

Und dann ist da ja noch die Schule, die seit jeher einen großen Teil des Lebens von Jugendlichen einnimmt. Sport als Schulfach ist hier schon lange verankert, genau genommen seit Mitte des 19. Jahrhunderts (damals noch „Turnunterricht“ genannt). Aus eigener Erfahrung wagen wir hier mal die These, dass Sport bei vielen Schülern entweder das Lieblingsfach oder das Hassfach ist, dazwischen gibt es wohl nicht viel Spielraum. Zum Glück haben wir an der Schule ein breitgefächertes Angebot an sportlichen Betätigungsmöglichkeiten, Pausensport, ein Soccer-Feld, bald einen Beachvolleyball-Platz, die Handballförderung, Vergleichswettkämpfe, Jahrgangsstufenturniere, Skifahrt und generell vielfältige Themen im Sportunterricht. Warum ist Schulsport so wichtig? Wir haben mit Sportlehrerin Frau Schierbaum gesprochen. Sie sagt, dass sich viele Kinder nicht so viel in ihrer Freizeit bewegten, Sport sei daher ein wichtiger Bestandteil der Schule, außerdem ist bewiesen, dass man besser lernen kann, wenn man regelmäßig Sport macht. Also eine Win-Win-Situation, wie wir finden. Trotzdem fällt es vielen immer wieder auf, dass ältere Schüler häufig total unmotiviert sind, Schulsport zu machen. Dies könnte daran liegen, so Frau Schierbaum, dass ältere Schüler manchmal Angst hätten, sich zu blamieren oder einfach keine Lust auf Anstrengung haben. Frau Schierbaum und wir haben aber generell den Eindruck, dass Sport den meisten Schülern Spaß macht und eine gern angenommene Abwechslung vom Klassenzimmer ist. Wenn sie Wünsche äußern könnte, was den Sportunterricht noch verbessern würde, dann wäre es, dass man mehr Hallenteile zur Verfügung hat, also mehr Platz, und besseres Material zur Verfügung gestellt bekäme. Sind Sportlehrer selbst denn auch sportlich? Na klar! Unsere Interviewpartnerin verrät uns noch, dass sie selbst in ihrer Freizeit Volleyball als Mannschaftssport betreibt und reitet und auch im Sportunterricht mitmacht.

Viele Schulen haben ebenso eine Vielzahl an sportlichen Arbeitsgemeinschaften zu bieten, die von Lehrern, Schülern oder Externen geleitet werden. Im Basisprogramm vieler Schulen finden sich natürlich Fußball, Handball und Volleyball, aber je nach Möglichkeiten auch mal exotischere Angebote: An der Verbundschule können Schüler seit letztem Halbjahr einen Kurs im Fitness-Boxen bei einem Profi belegen, andere Schulen wiederum bieten – standortbedingt – auch viel Wassersport an, z.B. Rudern, Segeln oder Windsurfing. Bei unseren Recherchen zu sportlichen AGs an Schulen stießen wir auch auf Indiaca und Reiten.

 

Gemeinschaft zählt – Sportvereine

Auch Vereine tragen dazu bei, dass Menschen sich mehr bewegen und ihre Fitness fördern. Im letzten Jahr wurden in Deutschland 92.433 Sportvereine gezählt. Viele Menschen entscheiden sich für einen Vereinssport, weil sie dort besonders viel Spaß haben: Sie spielen etwas in einer Mannschaft, treffen Freunde und können Turniere austragen. Die regelmäßigen Trainingszeiten zwingen einen dazu, immer hinzugehen, somit lässt man das Sport machen nicht so schnell aus. Am beliebtesten sind wahrscheinlich Ballsportarten, allerdings kann Vereinssport auch einen ganz anderen Charakter haben, z.B. Fitnesskurse, Kampfsport, Wandern oder Skifahren. Manchmal kooperieren auch Vereine mit Schulen, wie es an unserer Schule mit der Handballtalentförderung der Fall ist.

 

Wir hoffen, unser Einblick in verschiedene Fitnessmöglichkeiten hat euch gefallen und ihr seid motiviert, selbst etwas davon auszuprobieren!

Text/Fotos: Schülerzeitung

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