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Literaturkurs – Eine Reise in „Die besseren Wälder“

Eintrag vom 21. Januar 2023

Im Rahmen des E-Kurses des 9. Jahrgangs beschäftigten wir uns mit dem Roman „Die besseren Wälder“. Einige von uns haben die Gelegenheit genutzt und sich die Inszenierung unserer Oberstufenschüler*innen anzuschauen.

Wir fanden die Idee einer dramatischen Umsetzung des Romans etwas kompliziert und konnten es uns schwer auf der Bühne vorstellen, umso besser fanden wir die Umsetzung des Literaturkurses der Q2.

Ein Jahr lang haben sich die 35 Schüler* innen der Verbundschule Hille mit Martin Baltscheits Roman „Die besseren Wälder“ auseinandergesetzt und aus der Vorlage ihr eigenes Theaterstück erarbeitet.   

Das Stück war sehr vielfältig und man hat gemerkt, dass die Umsetzung vorher gut durchdacht wurde. Trotz kleiner technischer Schwierigkeiten gab es faszinierende Ideen, zum Beispiel eine Partyszene im Schwarzlicht mit eigens vom Kurs angefertigten Masken oder einen vom Kurs erarbeitetes Schattenspiel. Auch gab es passende Audioeffekte, als Ferdinands Wolfseltern (Lilia Holle und Zoé Heitland) oder der aufmüpfige Wolf Jano (Vincent Gabriel) erschossen wurden. Hier stockte uns, obwohl wir darauf vorbereitet waren, der Atem.

Aber auch die andern schauspielerischen Leistungen sollen nicht unerwähnt bleiben: So überzeugten Bjarne Oevermann (Beck), Felicitas Frische (Melanie) und Laetitia Zoe Luft (Frauke) als naive, lustige und emotional berührende Schafe. Besonders gefallen hat uns die Darstellung von Wanja, herrlich trocken und doch aufbrausend gespielt von Lea Rieke.

Die Hauptrolle Ferdinand wurde von Hannah Kleine (unglaublich!) zum Leben erweckt. Für uns war es, als ob man Ferdinand aus dem Drama ausgeschnitten und auf die Bühne gestellt hätte.

Die Schüler*innen haben von der Regie über die Dramaturgie bis zum Bühnenbild, mitsamt großem Pappmascheebaum, alles selbst gemacht. Für uns ist dieser Gedanke sehr beeindruckend.

Für Besucher, die das Stück noch nicht kannten, wurde von Pia Marie Rose ein Pan zum Stück hinzugeschrieben. Der Pan ist so etwas wie ein Geschichtenerzähler, der dem Publikum bei den Zeitsprüngen und Ortswechseln geholfen hat. Diese Figur war im wahrsten Sinne der mythologischen Figur  ein undurchsichtiger, zwielichtiger Charakter, immer frech und schnippisch.

Auch musikalisch war das Stück passend zum Thema Identitätssuche aufgestellt: Wim Mars, Pauline Kollert, Mia Dröge, Emilio Ziemann und Victoria Gabriel sangen Lieder mit zum Stück passenden Songtexten („Schwarzes Schaf“ oder „80 Millionen“ in der Version von Motrip), um den Zuschauer*innen Zeit zum Nachdenken zu lassen.

Der gesamte Literaturkurs ermöglichte eine großartige Aufführung, die das erste Mal nach zwei Jahren wieder möglich war. Toll!

Text geschrieben von Sofia Sprado, Johanne Wuttke, Janne Feldmann, Mette Kropp, Faye Sandkröger und Yvette Ajaero (9c)

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