PRESSE: Schlag den Profi: Schüler messen sich mit Handball-Stars
Eintrag vom 22. November 2023
Die Geräuschkulisse ist ohrenbetäubend – aber das sind die Handballprofis vom TuS N-Lübbecke gewohnt. Dutzende Jugendliche toben durch die Halle, feuern sich gegenseitig an und bejubeln jeden Erfolg. Mittendrin TuS-Trainer Michael Haaß und seine beiden Spieler Rutger Ten Velde und Marek Nissen.
Die Handballer sind am Montagmorgen für eine Unterrichtsstunde in die Verbundschule Hille gekommen. Den Verein und die Schule verbindet eine langjährige Kooperation, die aktuell wieder ein bisschen intensiver gepflegt wird, wie sowohl Schulleiter Dirk Schubert als auch Rolf Hermann, Sportlicher Leiter des Zweitligisten, betonen.
Eigentlich ist am Montagmorgen bei den Profihandballern Krafttraining angesagt. Doch am Anfang dieser Woche stehen die Zeichen noch auf Regeneration – das Spiel vom Samstagabend steckt den Profis noch in den Knochen. Bei den Wettbewerben mit den Neuntklässlern lassen sie sich das allerdings nicht anmerken. Bei verschiedenen Spielen geht es darum, sich mit den Profis zu messen – wichtig sind Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Koordination. „Wir hätten auch einfach Michael da hinstellen können und die Schüler hätten ein paar Bälle aufs Tor geworfen. Aber das war nicht unser Anspruch“, betont Rolf Hermann.
Und ja, sie hätten sich darauf gefreut, mit den Schülern in Kontakt zu kommen. Und es soll nicht der letzte Besuch sein. Spätestens Ende Januar soll es weitergehen. Geplant ist auch ein Gegenbesuch der Schüler bei einem Training der Lübbecker sowie der Besuch eines Handballspiels. „So eine Kooperation ist deutlich nachhaltiger, wenn man den Bezug zu den Schülern hat“, ist Rolf Hermann überzeugt. Auf der Verbundschule liege auch deshalb ein besonderer Fokus, weil der TuS N-Lübbecke mit der JSG NSM-Nettelstedt zusammenarbeitet und einige Jugendspieler die Schule besuchen. Dennoch gehe es ihnen nicht um Talentsichtung. „Wir möchten die Kinder und Jugendlichen für den Handball begeistern und ihnen Spaß am Teamsport vermitteln.“ Gleichzeitig wollten sie zeigen, wie komplex der Beruf des Profisportlers ist.
Dirk Schubert ist froh, dass er mit Jannik Gartmann, Julian Grumbach und Jannik Borcherding drei handballerfahrene Kollegen hat, die gut vernetzt sind. Die Verbundschule bietet talentierten jungen Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit einer qualifizierten Förderung über den regulären Sportunterricht hinaus. In den Jahrgängen fünf und sechs gibt es die Talentgruppe Sport. Ab dem Jahrgang sieben gibt es dann die Einzelförderung, unter anderem mit dem Schwerpunkt Handball.
Zum Abschluss der Unterrichtsstunde erzählte Rutger Ten Velde den Schülern, dass er mit 15 bereits im Internat lebte. Morgens um 8 sei das erste Mal Training gewesen, von 10.30 bis 15 Uhr Schule, von 16 bis 18 Uhr wieder Training. Samstags wurde gespielt, sonntags war der einzige freie Tag, so der gebürtige Holländer. Marek Nissen berichtete, dass er aktuell neben dem Leistungssport eine Ausbildung zum Industriekaufmann macht. „Bis Januar, dann habe ich es geschafft.“ Auch Michael Haaß erklärte, dass er neben dem Handball – er war früher selber Profispieler – ein Studium absolviert hat. „Es ist immer wichtig, einen Plan B zu haben.“
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