Satire: In der Mittagspause ins Dorf gehen
Eintrag vom 5. Februar 2015
Laut Schulregel ist das Gehen ins Dorf in der Pause verboten, jedoch halten viele Schüler diese Regel nicht ein. Der Gong der großen 60minütigen Mittagspause ertönt und nun ist es teilweise für uns Schüler selbstverständlich, das Schulgelände zu verlassen, obwohl der Unterricht nach der Pause für uns weiter geht.
Aber für uns Schüler weist die Regel viele Vorteile auf, es fängt schon dabei an, dass die frische Luft uns gut tut, wenn wir den langen Weg in Richtung Dorf auf uns nehmen. Dazu haben wir viel mehr Auswahlmöglichkeiten an Essen und Trinken im Dorf. Und besonders an solchen Tagen, an denen wir Schüler lange Unterricht haben, ist die Mahlzeit wichtig und nicht unbedingt negativ für die Konzentration, die in den letzten beiden Stunden erforderlich ist. Ist doch selbstverständlich, dass die Lehrer in der Mensa essen und das Schulgebäude nicht verlassen. Zu allererst wollen sie ein gutes Vorbild sein und die Aufgaben, wofür wir unsere Konzentration opfern müssen, haben die Lehrer schön in Ruhe zuhause vorbereitet, sodass sie sich im Unterricht nicht mehr anstrengen müssen, da die Lösungen vor ihren Nasen liegt. Denn wer muss eine gute Leistung bringen und dann noch unter Zeitdruck? Genau, wir Schüler. Deswegen machen wir uns extra die Mühe, ins Dorf zu gehen, um genügend Sauerstoff einzuatmen und uns dazu genügend Nahrung zu kaufen, damit wir sogar in den letzten beiden Stunden eine gute Leistung bringen, was für die Lehrer erfreulich ist. Natürlich freuen sich auch die Mitarbeiter im WEZ, beim Dönerladen etc. über den Besuch, da das Einkommen steigt. So fördern wir sogar in unserer Schulzeit die Marktwirtschaft. Dazu wird unser Kreislauf angeregt, indem wir beim Hin- und Rückweg in ständiger Bewegung sind und nicht gelangweilt, wie so mancher Streber, in der Klasse sitzen und schon mal für die nächste Arbeit oder Vokabeln vorlernen. Im Dorf kommt bei uns Schülern oft die Frage auf: ‚Wie teuer ist das und habe ich überhaupt genügend Geld mit?‘. Dabei zählen wir im Kopf die ganzen Zahlen zusammen und machen unseren Mathematiklehrer stolz, indem wir Kopfrechnen trainieren. Auch unser Deutschlehrer kann sich glücklich schätzen, denn mit der deutschen Sprache werden wir im Dorf auch konfrontiert. Das wäre in der Mensa nicht der Fall, da wir dort nur eine Karte haben, um zu bezahlen. In dem Fall, müssen wir kein Geld zählen und noch nicht mal groß auf den Preis achten. Im Dorf lernen wir sogar, den richtigen Umgang mit Geld und schon im frühen Alter auf den Preis zu achten. Wir Schüler wären ganz schön arm dran, falls wir unsere Mensakarte zuhause vergessen haben oder sich kein Geld auf der Karte befindet, denn dann können wir uns nicht einmal mit Bargeld in der Mensa ernähren.
So weist das Verlassen des Schulgeländes, um ins Dorf zu gehen, genügend Vorteile für Schüler und Lehrer auf. Und warum nicht einfach das Risiko eingehen, erwischt zu werden, es machen sowieso 90 Prozent der Schüler und eine Auswirkung auf deine Noten hat es auch nicht.
Alena Parau 10d
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