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Das etwas andere Lernen in Zeiten von Corona

Eintrag vom 28. März 2020

Seit dem 16. März 2020 sind alle Schulen in Deutschland geschlossen. Nun sind wir in der Mitte der zweiten Woche Homeschooling, in der wir aufgrund des Coronavirus zu Hause sind, und dort die Aufgaben bearbeiten, die wir eigentlich in der Schule machen würden.

Die Aufgaben, die zu bearbeiten sind, erhalten wir über Moodle. In Moodle muss man sich mit den Daten der Klasse und der Schulform einloggen. Wenn man sich angemeldet hat, erscheint der neue Ordner „Online Unterricht“, dort sind alle Aufgaben nach den Kursen geordnet. Diese Aufgaben können nun heruntergeladen und anschließend ausgedruckt werden. Man kann viele Aufgaben aber auch, ohne sie zu drucken, direkt am Bildschirm bearbeiten.

Meiner Meinung nach ist das Lernen zu Hause etwas stressiger als das Lernen in der Schule, denn zu Hause gibt es mehr Möglichkeiten, abgelenkt zu werden. Außerdem hat man auch etwas mehr Druck, da man viele Aufgaben bis zu einem bestimmten Tag fertig oder abgeschickt haben muss. Dennoch habe ich mich schnell an den Rhythmus des Lernens gewöhnt und kann sagen, dass es bei mir bis jetzt sehr gut funktioniert! Ich finde es sehr interessant, selbstständig zu arbeiten und selbst entscheiden zu können, wann ich welche Aufgabe bearbeite, um rechtzeitig fertig zu werden.

Ich finde es etwas kompliziert, dass wenn man eine Aufgabe nicht versteht, nicht direkt bei dem Lehrer nachfragen kann, sondern ihm erst eine Mail schreiben muss, um die Aufgabe zu verstehen. Allerdings gibt es für dieses Problem auch keinen Verbesserungsvorschlag und es lässt sich nicht vermeiden, erst auf die Rückantwort zu warten.

An meinem Tagesablauf hat sich einiges geändert! In der Zeit vor Corona bin ich um 6 Uhr aufgestanden, habe mich fertig gemacht und bin anschließend gegen 7 Uhr zum Bus gegangen, mit dem ich zur Schule gefahren bin. Nun stehe ich gegen 8.45 Uhr auf, bin etwas an meinem Handy, ziehe mich an und frühstücke dann schließlich mit meiner Familie. Gegen 10.00 Uhr setze ich mich an den Schreibtisch und bearbeite die Aufgaben für diesen Tag bzw. für die Woche. Um einen besseren Überblick zu haben, fertige ich mir „To Do“-Listen an, auf die ich schreibe, wann ich welche Aufgabe abgeben muss. Ich arbeite nun ungefähr 2,5 Stunden konzentriert und gucke, wie viel ich geschafft habe und wie viel ich noch bearbeiten muss, um alle Aufgaben rechtzeitig beenden zu können und diese dem Lehrer schicken zu können.

Gegen 17.00 Uhr setze ich mich nochmal an die Aufgaben und arbeite wieder zwei Stunden (je nach Bedarf auch etwas mehr oder weniger).

Meinen Arbeitsplatz habe ich so organisiert, dass ich immer alle Materialien griffbereit habe und nicht ständig mein Geodreieck, den Textmarker oder Taschenrechner suchen muss. Ich habe auf meinem Schreibtisch außerdem immer genug Wasser zum Trinken. Die Aufgaben habe ich alle ausgedruckt und nach Fächern geordnet zusammengeheftet. Wenn ich mit einer Aufgabe fertig bin, hefte ich sie in eine Mappe ein, um sie parat zu haben, wenn wir sie in der Schule vergleichen. Alle fertigen Aufgaben in einer Mappe zu haben, hilft mir außerdem dabei, den Überblick nicht zu verlieren. Es ist aber auch relativ wichtig, den Arbeitsplatz sauber zu halten.

Ich sehe in dem Model des E-Learning viele Chancen, aber auch Herausforderungen. Einige der Herausforderungen können zum Beispiel sein, dass man sich unter Druck setzt, weil man das Gefühl hat, dass man nicht alle Aufgaben rechtzeitig bis zum Tag der Abgabe schafft. Außerdem sehe ich die Gefahr, dass man eine Aufgabe vergessen oder übersehen kann.

Die Chancen des Lernens zu Hause sind zum Beispiel, dass man selbst entscheiden kann, was und wie viele der Aufgaben man an einem Tag erledigt. Aber auch die Entscheidung, wann man die Aufgaben bearbeitet, ist eine gute Chance, selbstständig zu werden. Allerdings ist der größte Vorteil, dass man etwas lernt, ohne selbst in die Schule gehen zu müssen, und trotzdem nachmittags noch genug Freizeit hat.
Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass es auch ein Ende der Corona-Pandemie geben wird und wir alle zurück in die Schule müssen, um zu lernen. Es können zum Beispiel momentan keine Arbeiten geschrieben werden und die Lehrer können keine Mitarbeitsnoten geben. Trotzdem wäre es ja schön, wenn wir auch in Zukunft weiterhin so viel E-Learning einsetzen würden.

Allerdings finde ich, dass es eine gute Übergangslösung ist, um die Aufgaben zu bekommen und diese auch zu bearbeiten, solange der „normale Unterricht“ ausfällt. Meiner Meinung nach ist es jedoch besser, direkt von dem Lehrer unterrichtet zu werden. Außerdem haben viele von uns Freunde in der Schule, die wir jetzt nicht treffen können. Diese Freunde und auch den dazugehörigen Unterricht vermisse ich. Deswegen hätte ich nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich freue mich jetzt schon darauf, wenn wieder Normalität in unser Leben einkehrt und wir wieder in die Schule gehen können.

von Sophie D.

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