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Definitiv keine Fake-News

Eintrag vom 4. Dezember 2023

Literaturkurs 2023 bringt erfolgreich Revue zum Thema „PerFAKEt World“ auf die Bühne

Nach nicht einmal einem Jahr haben die 35 Schüler:innen des Literaturkurses der Verbundschule Hille das Ergebnis ihrer Arbeit an zwei Abenden auf der Bühne präsentiert. Mit einer Mischung aus Tanz, Musik und Schauspiel stellten die Schüler:innen ihre Überlegungen zur Frage „Was ist real und was ist fake?“ dar.

Im ersten Teil der Revue wurden vor allem die Lachmuskeln des Publikums strapaziert. Hier verwandelten sich skurrile kleine Dorfpersönlichkeiten im Rahmen der Mini-Playback-Show in echte Superstars, zeigten sich die kleinen und großen Lügen einer Liebesbeziehung im Wandel der Zeit und offenbarten sich die unterschiedlichen Erziehungsstile von Eltern. Auch Klassiker wie Schneewittchen und Schwanensee wurden mit Jugendsprache und Entenkostüm neu interpretiert und brachten das Publikum zum Lachen. Doch schon am Ende dieses Abschnitts änderte sich die Stimmung, als im Tanz aus „I’m your Barbiegirl“ „Not your Barbiegirl“ wurde und dem Klischee vom blonden Plastikpüppchen eine Absage erteilt wurde. 

Der zweite Teil hingegen griff das Thema eher ernsthaft auf und stellte nicht nur musikalisch die Frage, wann man als Mensch endlich genug ist. Im Spiegel standen sich Personen gegenüber, die sich wünschten, anders zu sein und die symbolischen Engel und Teufel zeigten auf, wie oft wir uns selbst zurückstellen, nur um äußeren Ansprüchen zu genügen. Der beeindruckende Tanz im Anschluss forderte mit dem Liedtext deswegen nicht umsonst „Leave your fake sh*t at home“. Darüber hinaus beschäftigten sich die Szenen mit bedrückenden Themen wie dem alltäglichen Sexismus oder häuslicher Gewalt, aber auch dem Druck, der auf der Generation der Schüler:innen lastet. „Ihr müsst funktionieren!“, fordert der Druck und die Generation kann nur antworten: „Wir wollen leben!“ Dies scheint sich in Zeiten von Krieg, Umweltkatastrophen, aber auch Fakenews und Hate im Internet – die ebenfalls in Szenen thematisiert wurden – jedoch nur schwer umsetzen zu lassen, weshalb auch der Abschlusssong nicht ganz eindeutig war. Die Band sang: „In einer Welt, in der der Schein alles ist, was zählt, wäre ich gerne voller Zuversicht“ und die Schüler:innen auf der Bühne formulierten etwas skeptisch: „Alles wird gut.“ 

Doch wenn die Revue eines gezeigt hat, dann ist es, dass unsere Welt voller Täuschungen ist und es an uns ist, Dinge besser – und echter – zu machen, damit wirklich alles gut wird. Zu diesem Ziel hat der Literaturkurs einen kleinen Beitrag geleistet, denn er stellte nicht umsonst in einer der Szenen fest: „Hinschauen ist der erste Schritt.“

Autorin: R. Stegemeyer

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