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PRESSE: Echt oder nicht? Kunstprojekt von Hiller Schülerinnen soll zum Nachdenken anregen

Eintrag vom 20. September 2023

Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, ob es sich um echte Klinkersteine handelt, oder ob sie aufgemalt sind. Die optische Täuschung ist genau das, was die Schülerinnen der Verbundschule erreichen wollte. Auf drei Etagen und rund 100 Quadratmetern Fläche haben sie sich in den vergangenen Monaten künstlerisch verewigt. Dafür haben sie unter anderem einige freie Wochenenden in der Schule verbracht.

Unter der Leitung von Niklas Kuntschik haben die Schülerinnen das klassenübergreifende Wandprojekt der Jahrgänge acht bis zehn umgesetzt. Die noch leeren Wände des Neubaus hätten sich dafür angeboten, sagt der Lehrer bei einem Vor-Ort-Termin. Als Vorbild diente ein Werk des italienischen Malers Ambrogio Lorenzetti. Eines seiner berühmtesten Werke hängt im Rathaus von Siena und zeigt die Darstellung der guten und der schlechten Regierung. „Uns ging es darum, die vielen Dimensionen des Schulalltags zu zeigen“, erklärte Kuntschik.

Insgesamt seien 120 Bilder zusammengekommen, aus denen dann eine Auswahl getroffen werden musste, so der betreuende Lehrer. Eines der ausgewählten Werke stammt von Litvina Pries, die eine Bibliothek gezeichnet hat. „Das gehört für mich zu einer guten Schule. Ich lese sehr gerne und wollte ein schönes, gemütliches Plätzchen darstellen“, erzählt sie. Das Ziel sei gewesen, die Schule bunter zu gestalten und die Aspekte, die sie ausmachen, an den Wänden widerzuspiegeln. Insgesamt hat das Projekt – bis zur Fertigstellung – rund zweieinhalb Jahre gedauert.

„Es braucht einen langen Atem“, weiß Dirk Schubert. Der Schulleiter ist vor allem begeistert vom freiwilligen Engagement. Dass die Schülerinnen das Projekt nach der Schule und an den Wochenenden umgesetzt haben, beeindrucke ihn sehr und zeige, wie wichtig es den Beteiligten gewesen sei, hier ihre Spuren zu hinterlassen. Die bereits erwähnte Mauer bildet die Rahmenhandlung für die verschiedenen Kunstwerke, die sich thematisch mit Themen wie Inklusion, Wettbewerb, Diskriminierung, Verschmutzung, Lernen, Zusammenhalt beschäftigen. „Es war nicht das Ziel, eine komplett heile Welt zu zeigen. Das wäre unrealistisch“, findet Dirk Schubert. Die dargestellten Bilder sollten Gesprächsanlässe bieten.

Sie hätten viel Spaß gehabt, seien zwischenzeitlich verzweifelt, hätten sich über Erfolge gefreut und sehr viel gelernt, so das Fazit der Gruppe. Zu der gehören neben Litvina Pries auch Mieke Tebbe, Vivienne Klein, Jacqueline Hasfeld, Jana Weber, Lina Kopahs, Julia Martens, Lina Fischer, Cheyenne Kroner, Emilia Hermbecker und Finja Lübbert.

Quelle: https://www.mt.de/lokales/hille/Echt-oder-nicht-Kunstprojekt-von-Hiller-Schuelerinnen-soll-zum-Nachdenken-anregen-23667531.html

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