Exkursion der Klasse 10e zur Wewelsburg
Eintrag vom 6. Oktober 2019
Am 6. 9.2019 fuhren wir, die 10e, zusammen mit Frau Kirchmann und Frau Henze zur Wewelsburg im Kreis Paderborn, die Heinrich Himmler in der Zeit des Nationalsozialismus zu einem zentralen Versammlungsort der SS ausbauen wollte.
In der Ausstellung wurden wir zunächst mit den Tätern, den SS-Männern und ihren Lebensläufen konfrontiert. Einige von ihnen arbeiteten im Konzentrationslager, das sich nicht weit entfernt von der Wewelsburg befand. Die Häftlinge wurden zu Bauarbeiten an dem Schloss gezwungen. Besonders einprägsam schien das Beispiel des einfachen Bäckers Adolf Haas, der als SS-Obersturmführer seine Machtposition ausnutzte und sich den Häftlingen gegenüber als „Herrgott“ über Tod und Leben aufspielte.
Anschließend gingen wir durch den Burggraben, der von KZ-Häftlingen errichtet werden musste, in den Nordturm der Burg, wo wir die „Gruft“ und den „Obergruppenführersaal“ besichtigten. Erschreckend fanden wir, dass das Sonnenrad-Ornament, das sich dort befindet, noch heute ein Anziehungspunkt für Rechtsradikale ist und dass daher ganz bewusst Sitzkissen auf dem Boden ausgelegt wurden, die den Gesamteindruck stören sollen.
Nach einer Mittagspause haben wir uns mit den Opfern des KZ beschäftigt und uns Interviews mit Überlebenden angeschaut. Dabei wurde deutlich wie groß das Leid der ausgelieferten Menschen war. So äußerte z. B. der ehemalige Häftling Max Hollweg: „Wenn sie jemanden weg haben wollten […] dann zerrten sie ihn raus und hielten ihn unter die kalte Brause, bis dem Körper die natürliche Wärme entzogen ist […] am Morgen heißt es dann: Kreislaufversagen.“
Zum Schluss gingen wir zu der Stelle, an der sich früher das Konzentrationslager befand. Heute kann man dort nicht mehr so viel sehen, da sich hier mittlerweile eine Wohnsiedlung befindet. Das einzige Zeichen, das man noch findet, ist ein Mahnmal, das auf dem alten Appellplatz errichtet wurde. Uns schien es merkwürdig, dass an dieser historischen Stelle, an der so viel Unrecht geschah, heute scheinbar das ‚normale Leben‘ eingezogen ist.
Laura und Selina (Klasse 10e)
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