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PRESSE: Hiller Schüler finden Aufklärung kein bisschen peinlich

Eintrag vom 10. Februar 2019

Hille (mt). Ein Gruppe von Jungen berät und sich und erklärt dann, welche Lebensmittel ein Jugendlicher am Tag zu sich nehmen sollte – und welche besser nicht.

Zur Auswahl haben sie etliche Tafeln, auf denen Lebensmittel abgebildet sind – vom Burger und Döner, über Leberwurst und Schokoladenpudding bis hin zu Obst und Gemüse. Die Jugendlichen sind locker, diskutieren und haben offensichtlich Spaß. Anlass für diese eher außergewöhnliche Unterrichtseinheit an der Verbundschule Hille ist der Besuch des Body-&Grips-Mobils – eine Aktion des Deutschen Rotes Kreuzes in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse IKK classic.

Die Angebote des Mobils mit seinen verschiedenen Stationen richten sich an Kinder und Jugendliche von elf bis 15 Jahre. Neben dem Thema Ernährung geht es um Bewegung, soziales Miteinander, Sucht und Sexualität. Wird es nicht vor allem beim Thema Aufklärung ein bisschen peinlich für die Teilnehmer? „Überhaupt nicht“, sagt die 14-jährige Emilia. Es werde in einem sehr lockeren Rahmen darüber gesprochen. „Nicht so oberlehrerhaft.“ Überhaupt finde sie es gut, dass die Achtklässler der Verbundschule die Möglichkeit bekommen würden, sich einen Tag lang weiterzubilden. Ihrem Klassenkameraden Bjarne gefallen vor allem die Stationen mit Bewegung. „Dabei sieht man, dass man mit Teamwork sehr viel mehr erreichen kann, als alleine“, lautet das Fazit des 14-Jährigen. Außerdem sei noch einmal das Bewusstsein dafür geschärft worden, dass viele Vorurteile unbegründet sind.

Drei Vormittage haben die Schüler der achten Klassen die Gelegenheit, ihr Wissen zu testen und sich neues anzueignen. Betreut werden die Stationen von Schülern aus der Oberstufe, die selber als Achtklässler an dem Programm teilgenommen haben. Die Jungen und Mädchen reagieren dabei ganz unterschiedlich. Das bemerkt Oberstufenschülerin Charlene, die eine der Stationen leitet. „Die meisten haben echtes Interesse. Es ist die Frage, wie viel letztendlich hängen bleibt. Aber ich finde es gut, dass die Schule es anbietet“, sagt Charlene. Rückblickend hätten ihr selbst seinerzeit die Hinweise zur gesunden Ernährung am meisten gebracht.

An der Station „Mein neues Frühstück“ sitzen die Jugendlichen auch in dieser Woche mit verbundenen Augen auf einer Bank. Die Teenager probieren Zutaten für ein gesünderes Frühstück und versuchen sie zu erraten.

Laufen und Hüpfen gehört beim Fitness-Test zum Programm, während es beim „Drahtseilakt“ ums Balancieren auf einer umgedrehten Bank und um Teamfähigkeit geht. Beziehungen richtig zu erkennen steht bei der „Beziehungsgalerie“ im Vordergrund. Die Schüler ordnen Pärchen bestimmte Eigenschaften zu lernen ganz nebenbei, mit Vorurteilen aufzuräumen. Beim Thema „Sucht“ wird schnell deutlich, dass es nicht nur um Drogen und Alkohol geht, sondern dass beispielsweise auch Spiel- und Esssucht ein Problem sein können.

Copyright © Mindener Tageblatt 2019

Quelle: https://www.mt.de/lokales/hille/22371445_Hiller-Schueler-finden-Auklaerung-kein-bisschen-peinlich.html

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