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Mazi Kwa Woshe und Tansania

Eintrag vom 14. Juni 2016

Am Mittwoch, dem 04. Mai 2016 hatten wir an unserer Schule Besuch aus Tansania von Pastor Shemndolwa und dem Superintendenten Michael Kanju. Außerdem war Pastor Salberg aus Friedewalde anwesend, da Shume die Partnergemeinde von Friedewalde ist.

Um 9:30 Uhr wurden die Gäste von den Bläsern und der 5e auf dem Schulhof begrüßt. Danach erfolgte eine Führung durch das Schulgebäude und die Teilnahme am DuG-Unterricht bei Frau Wittemeier, die sich zusammen mit Herr Rohrbeck um die Besucher kümmerte.

In der 4. Stunde haben wir uns zusammen mit Herr Rohrbeck und den Gästen in die Lehrer-Bibliothek gesetzt, um ein ausführliches Gespräch über das Wasserprojekt „Mazi Kwa Woshe“was so viel heißt wie „Wasser für alle“ in Tansania zu führen.

Das Ziel des Projektes ist klares Wasser für alle Menschen, da jeder ein Anrecht auf Wasser hat und Wasser ein Grundbedürfnis ist. Frauen und Kinder haben die Aufgabe, kilometerlange Strecken auf sich zu nehmen, um gesundheitsgefährdendes und verschmutztes Wasser aus den Wäldern zu holen. Dadurch verbringen sie die meiste Zeit mit der Wassersuche und die Kinder können erst zur Schul , wenn die Arbeit erledigt ist. Da der Wassermangel und die schlechte Qualität eines der schlimmsten Probleme in Tansania sind, musste schnell eine Lösung her. Zuerst kamen deutsche Ingenieure nach Tansania, die Konstruktionen bauten. Jedoch wussten die Einheimischen nicht, wie sie diese zu bedienen hatten, weil sie beim Bau nicht selbst dabei waren. So scheiterte der Plan der Ingenieure und die Bevölkerung stand wieder am Abgrund. Deshalb haben sich die Ureinwohner ein Herz gefasst und sich dazu entschieden, selbst etwas zu tun. Deutsche und afrikanische Ingenieure haben sich also zusammengesetzt und gemeinschaftlich an Planung und Bau von „Wasserbeschaffungsanlagen“ gearbeitet. Die Partnergemeinde Friedewalde und die Partnerschule Hille unterstützten sie zusätzlich mit Spendengelder und Hilfen.

Vor zwei Jahren, im Juli 2014 waren Schüler und Lehrer unserer Schule, sowie Pastor Salberg vor Ort, um ebenfalls zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Wasserprojekt mit der Einwilligung der Regierung gestartet. Mittlerweile wurde eine Lösung gefunden: Pumpen laufen von den Regenwäldern direkt in die Dörfer. In den Dörfern stehen dann große „tanks“, wo sich die Menschen dann einfach Wasser abzapfen können. Deswegen können im Moment schon zwei Dörfer von den Wasserreservoirs leben. Doch nicht nur für das private Leben wird Wasser gesammelt. Auch die Krankenhäuser leiden unter dem Wassermangel, sodass auch an sie das Wasser verteilt wird.

Dieses Projekt stieß aber auch auf Hindernisse. In Tansania gibt es mehr als 120 Sprachen. Jeder Eingeborene spricht davon zwei bis drei Sprachen. Davon können mittlerweile ca. 60% Englisch sprechen, was den Bau und die Kommunikation ungemein erleichterte. Doch natürlich gibt es viel viel mehr positive als negative Aspekte, z.B., dass die Christen und Muslime vereint wurden, weil sie das gleiche Problem haben und so an einem Strang ziehen müssen, damit es funktioniert. Außerdem müssen die Frauen nicht mehr die langen Wege auf sich nehmen und Kinder bekommen eine richtige Chance, zur Schule zu gehen. Zudem haben die Familien mehr Zeit für Aktivitäten, die ihnen wirklich Spaß bereiten.

In der 5. Stunde stand der Besuch in der Internationalen Klasse an. Dies war der Wunsch unserer Gäste, da sie es lobenswert finden, wie sich Deutschland für die Flüchtlinge einsetzt. Also verbrachten wir die Stunde dort, klärten die Flüchtlinge über das Wasserprojekt auf und unseren Besuch über den Unterricht mit Flüchtlingen. Zuerst bat Herr Bentlage die IK, sich vorzustellen. Aufgrund der Kommunikationsprobleme mussten wir von Deutsch auf Englisch und andersherum übersetzen. Danach haben wir die restliche Stunde damit verbracht, dem Unterricht zu lauschen.

Als Abschluss durften unsere Gäste in der Mensa speisen und sie waren sichtlich über die Auswahl des Essens begeistert. Doch zuvor beteten wir unter der „Leitung“ von Pastor Shemndolwa zusammen. Dies war eine schöne Erfahrung, da es etwas anderes war, das Gebet nicht abgehackt, sondern eher gesungen zu hören. Am Ende zählten die Tansanianer auf, was ihnen an Deutschland sehr gut gefällt. Herr Kanju war schon des Öfteren in Deutschland (Frankfurt am Main, Ostfriesland, Berlin,….) und schätzt besonders unsere Gastfreundschaft. Ihnen ist aufgefallen, dass wir zurzeit sehr viele Flüchtlinge haben uns sie uns dafür danken wollen, dass wir sie so wohlwollend aufgenommen haben. Zudem sind sie sehr dankbar, was wir für sie getan haben und immer noch tun. Sie sammeln viele schöne Eindrücke in Deutschland und nehmen diese auf ihrem weiteren Lebensweg mit zurück nach Tansania. Kurz vor der Abfahrt überraschten wir sie noch mit einem kleinen Geschenk, bestehend aus einer Tasse mit Fairtrade-Lebensmitteln aus unserem Weltladen. Sie waren darüber sehr erfreut und haben uns eingeladen, in zwei Jahren mit den Lehrern unserer Schule nach Tansania zu reisen und das Projekt mit eigenen Augen zu begutachten.

Insgesamt waren die Tansanianer eine gute Woche bei uns in Deutschland und verbrachten ihren Aufenthalt bei Pastor Salberg in Friedewalde.

 

Rica und Pia

 

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