Mein Auslandsjahr in Spanien
Eintrag vom 27. Februar 2023
In einem anderen Land zu leben und dort dann auch in die Schule gehen, war mein größter Traum und dieser konnte im letzten Schuljahr (2021/22) endlich in Erfüllung gehen. Im Jahr zuvor hatte es aufgrund der Pandemie leider nicht geklappt. Aber um so größer war die Aufregung, als es dann wirklich so weit war und ich in den Flieger nah Madrid steigen konnte.
Die ersten Tage haben wir gemeinsam mit anderen Austauschschüler/innen in den Bergen in der Nähe von Madrid verbracht, bis es dann schließlich zur Gastfamilie, mit dem Bus ging. Der Weg dorthin hat sich endlos angefühlt und auch meine immer weiter steigende Aufregung und Nervosität hat die Zeit nicht schneller vergehen lassen.
Schließlich angekommen, in Talavera de la Reina, der Stadt, in der ich die nächsten knapp 10 Monate verbringen würde, blieb von der anfänglichen Aufregung nicht mehr viel übrig, ich war einfach nur noch glücklich angekommen zu sein. An der Busstation wurde ich herzlich von meiner Gastmutter und meinen beiden kleinen Gastschwestern (zu diesem Zeitpunkt 4 und 5 Jahre alt) empfangen. Zuhause habe ich dann auch meinen Gastvater und den kleinen Hund Bimba kennengelernt.
Es war schon eine ziemlich große Umstellung, zuvor immer in einem Dorf gelebt zu haben und auf einmal in einer Stadt zu leben, aber ich habe sehr schnell Gefallen daran gefunden.
Auch das Leben in einer komplett neuen und fremden Familie, brauchte Zeit um sich einzuspielen, aber gerade die beiden Mädels sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.
Am selben Wochenende habe ich dann auch direkt Freunde und die Familie meiner Gastfamilie kennengelernt, alle waren sehr freundlich und herzlich.
Als es dann auf den ersten Schultag zuging, war meine anfängliche Nervosität wieder zurück, aber es war wirklich schön, alle Mitschüler und Lehrer waren sehr offen und sind in der Pause direkt alle zu mir gekommen und haben sich mir vorgestellt.
Die größte Barriere für mich war die Sprache, zu Anfang habe ich wirklich niemanden verstanden und auch mit Englisch bin ich nicht sehr weit gekommen, weder in der Schule, noch im öffentlichen Raum.
Meine Gastmutter hat mich am Anfang sehr unterstützt und mir beim Spanisch lernen geholfen. Da mein Gastvater ebenfalls kein Spanier ist, haben wir Zuhause viel Englisch gesprochen.
Aber, ich weiß noch genau den Tag, als ich das erste Mal fast alles auf Spanisch verstanden habe und das Gefühl war einfach unbeschreiblich schön.
Dadurch, dass die Schule in Spanien für mich nur von 08:30-14:25 Uhr ging, hatte ich ziemlich viel Freizeit, in welcher ich zum einen Dienstag nachmittags in eine Schule für Theater und Schauspiele gegangen bin oder mich mit Freunden getroffen habe.
Da meine Gasteltern beide Lehrer sind, hatten wir alle immer gemeinsam frei und konnten viel unternehmen, wie in andere Städte zu fahren, zum Beispiel nach Ávila, Madrid, Valencia und Murcia, oder im Winter in die Berge und vieles mehr. Auch mit der Schule haben wir viel unternommen, haben uns die Universität in Toledo angesehen oder waren in den Bergen wandern.
Ich durfte viel erleben, kennenlernen und dazu lernen. Auch wenn 10 Monate eine lange Zeit sind und nicht immer alles so läuft, wie man es sich vorgestellt oder gewünscht hat, bin ich sehr froh, dieses Abendteuer erlebt zu haben.
Denn diese Zeit kann mir keiner mehr nehmen!
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