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Neues aus Spanien

Eintrag vom 15. Juni 2019

Mittlerweile sind schon wieder vier Monate vergangen, seit ich den ersten Bericht geschrieben habe. Ich habe hier, ganz im Süden Spaniens, wo ich mein Austauschjahr verbringe, wieder sehr viel erlebt.

Etwas ganz Besonderes war für mich im April das spanische Osterfest, die „Semana Santa“. Die Spanier feiern das Osterfest nämlich ganz anders als wir in Ostwestfalen. Im Gegensatz zum Ostergottesdienst, Ostereiern, Osterhasen und dem Osterfeuer gibt es hier Prozessionen in den Straßen der Städte und Dörfer. Da die spanische Kultur sehr katholisch geprägt ist, spielen die sogenannten „Virgenes“ (Nachbildungen der Jungfrau Maria, die als Schutzpatronin der Dörfer dienen und von ihren Bewohnern verehrt werden) eine große Rolle. Gemeinsam mit Jesusfiguren, die an dem jeweiligen Tag der Osterwoche die passende Szene der Kreuzigungsgeschichte nachstellen, werden sie von Männern und Frauen durch die Straßen getragen. Begleitet werden sie dabei von Blaskapellen, die die, für die „Semana Santa“ typische Musik spielen und von Kindern und Jugendlichen, die mit langen Gewändern und in die Luft nach oben ragenden, spitzen Kopfbedeckungen bekleidet sind. Dies wirkte auf mich zu Beginn ein wenig verschreckend, aber letztendlich habe ich mich daran gewöhnt und sogar unter den Kapuzen Klassenkameraden erkannt.

Die im März angekündigte Klassenfahrt nach Granada ist leider ins Wasser gefallen. Aber das war überhaupt nicht schlimm, denn dafür bin ich mit meiner Gastmutter, meiner Gastschwester und zwei Freundinnen für ein verlängertes Wochenende nach Málaga gereist. Das war, nachdem ich Anfang März schon eine Städtetour in Extremadura gemacht habe, sogar schon die zweite Reise in diesem Monat. Ich habe auf den beiden Reisen viel gesehen, großartige Erfahrungen gesammelt und viel über die Geschichte Spaniens gelernt.

Mein Auslandsjahr neigt sich nun leider auch schon dem Ende zu und dann geht es für mich wieder zurück nach Hille. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich sehr, meine Familie und Freunde in Deutschland wieder zu sehen, aber auf der anderen Seite bin ich auch traurig, dass diese ganz besondere Zeit meines Lebens zu Ende geht. Auch wenn es, besonders am Anfang, schwierige Situationen zu meistern gab, hatte und habe ich noch immer ein tolles Jahr. Ich bin in vielen alltäglichen Dingen sehr viel selbstständiger geworden, habe viele neue Freunde aus aller Welt gefunden und spreche fast fließend Spanisch (mit andalusischem Akzent, ha ha!).

Ich werde die letzten beiden Monate in Andalusien jetzt aber noch in vollen Zügen genießen und vermutlich viel Zeit am Strand verbringen, bis es dann endgültig heißt „Adiós“ zu sagen.

HASTA LUEGO!

Janne

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